Samstag, 3. Oktober 2015

BERLIN WAS CALLING

Kurz vor dem 25. Tag der Einheit habe ich zum ersten mal Berlin besucht. 
Ich war so gespannt darauf, diese Stadt kennenzulernen! Eigentlich ist es ja fast eine Schande, mit 23 Jahren zwar schon quer durch Deutschland und die Welt gereist zu sein, aber die eigene Hauptstadt noch nicht kennengelernt zu haben, oder nicht?
Besonders gespannt war ich vor allem, ob Berlin für mich persönlich mit Hamburg mithalten konnte. Hamburg hat mich bereits bei meinem ersten Besuch absolut in seinen Bann gezogen und ich weiß, würde es mich je dorthin verschlagen, könnte ich mich schnell heimisch fühlen. Wie sieht es nun aber mit Berlin aus?


In den letzten Jahren habe ich es lieben gelernt, eine Stadt nicht als Tourist, sondern als Gast kennenzulernen. Der Unterschied? Ich lese mich nicht tagelang durch Reiseführer und klappere die Hotspots einen nach dem anderen ab, sondern informiere mich lieber durch Blogs und Texte von „Einheimischen“ und versuche für die Zeit, die ich in einer Stadt verbringe, dort zu leben, als wäre es meine Stadt auf Zeit.

Klar, eine Stadtrundfahrt mit dem Doppeldeckerbus gehört zum Pflichtprogramm, schon allein um in einer so riesigen Stadt den Überblick zu behalten. Aber warum sich mit den Besuchermassen aus aller Welt lediglich durch die Hotspots schieben, statt durch Insidertipps oder auch einfach durch Zufall den besonderen Charme einer Stadt entdecken?
Nur so kommt man zu einem Kaffee in der 20. Etage mit bombastischem Blick über Berlin und auf die Siegessäule oder zur wirklich leckeren und fair produzierten und nicht nur bekanntesten (und damit teuersten) Currywurst bzw. für mich die zugehörigen Pommes.

Und wie es sich für eine Kreativtante wie mich gehört, kam ich natürlich an einem kleinen Zwischenstopp bei Knitknit und Handmade Berlin auch nicht vorbei. Wobei ich mich dank meiner derzeitigen kreativen Auslastung glücklicherweise (oder vielleicht doch leider?) zurückhalten konnte und keinen Spontankauf getätigt habe. Worauf die Auslastung beruht wird sich euch in den nächsten Tagen noch zeigen.


Besonders gefallen haben mir auch die bemalten Mauerstücke der East Side Gallery. Die Kunst gepaart mit der bedrückenden Präsenz der Mauer - das ergibt eine ganz besondere Stimmung.

Wo landet Berlin nun aber in meinem ganz persönlichen Ranking? Kann es mit Hamburg mithalten?
Ich hatte im Vorfeld meiner Reise das Gefühl, dass es bezüglich dieser Diskussion 2 oder vermutlich noch ein paar mehr Typen gibt:
Die, die von Berlin absolut begeistert sind, das Laute, Schnelle und Unkonventionelle der Stadt lieben und jede Gelegenheit nutzen würden, dort wieder Zeit zu verbringen und in das Berliner Leben einzutauchen.
Und demgegenüber die, denen Berlin zu hektisch, zu schnell, zu laut und zu grell ist.
Ich für meinen Teil zähle mich zur letzteren Kategorie. Irgendetwas fehlt mir an Berlin - die Ordnung, Reinheit, Makellosigkeit? Ich kann es nicht wirklich in Worte fassen, es ist einfach so ein Gefühl. 
Dies ändert jedoch nichts daran, dass ich vier wundervolle Tage in Berlin erleben durfte und ich mich auch jederzeit wieder auf einen derartigen Kurztrip freuen würde. Für eine gewisse Zeit hat das laute Chaos durchaus auch einmal seinen Reiz.









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