Mittwoch, 2. März 2016

Auf den Nadeln im März

So ein Umzug ist schon immer eine wahnsinnig zeitraubende Sache. Vor allem, wenn es nicht nur ein neues Haus in einer neuen Straße sein soll, sondern zwischen alter und neuer Wohnung eine knappe Stunde Autofahrt liegt.
Meist hat man dann genau die Dinge, die man gerade bräuchte, in der falschen Wohnung oder findet sie in den zahlreichen Kisten auch einfach nicht, und man fühlt sich zwischenzeitlich irgendwie nirgendwo so wirklich zu Hause.
In den letzten zwei Wochen, als es umzugstechnisch so richtig ans Eingemachte ging, habe ich meine Strick-, Perl- und Nähsachen sowohl aus Zeitmangel als auch aus Sicherheitsgründen (nicht dass sich am Ende noch irgendetwas auftrennt oder verloren geht) ad acta gelegt. Da ich aber auch zuvor schon immer wieder zwischen den Wohnungen hin und her geflitzt bin, haben sich gleichzeitig zwei Strickprojekte weiterentwickelt - eines im alten und eines im neuen Zuhause.

Zum einen wäre da immer noch der Threshold Sweater, bei dem es zwar aussieht, als würde ich nur langsam vorankommen, allerdings arbeite ich ja in der Runde und damit sozusagen Rücken und Vorderteil gleichzeitig. Das Bild kennen vielleicht einige von euch schon aus Instagram, aber seither hat sich der Sweater nicht mehr sonderlich verändert.


Mein zweites Strickstück trägt eine kleine Befreiung in sich. Eines Abends kam mein Freund von der Arbeit nach Hause und fand mich im Wohnzimmer vor, wie ich gerade das Rückenteil meines Schoppel-Kleides auftrennte. Vor mir auf dem Tisch lagen bereits einige frisch gewickelte Knäuel der "Leinen los". Besorgt sah er mich an. "Du trennst das alles wieder auf? Daran hast du fast ein Jahr gearbeitet!"
Ja, richtig. Das Kleid war so gut wie fertig und ich trennte es gerade wieder auf. Warum? Nunja - zum einen, weil ich wieder mal an einem Punkt angekommen war, an dem die Anleitung einfach nicht zum Ziel führte. Allerdings war das schon öfter vorgekommen und ich hätte auch dieses Mal wieder eine Lösung gefunden. Aber dieses Kleid war mehr oder weniger das Einzige, das ich mir an kreativer Arbeit während der Examensvorbereitung erlaubt hatte. Es war mehr Therapie als kreative Arbeit und mein Yoga an den Abenden, an denen ich mich nicht aufraffen konnte, ins Fitnessstudio zu gehen. Und jetzt? Es gefiel mir nicht mehr. Wenn ich es ansah, sah ich nur die anstrengende Zeit, die Angst und die Erschöpfung und ich wusste, ich würde es nie gerne tragen. Es hatte seinen Dienst erfüllt, indem ich einfach etwas hatte, um meine Gedanken zu entspannen und bei dem ich Fortschritte sehen konnte.
Jetzt wollte ich aber lieber in die Zukunft sehen.
Und da mir in der aktuellen Knit the Cat ja bereits ein Cardigan genau aus diesem Garn ins Auge gesprungen war startete ich sofort einen Neuanfang. 
Das Rückenteil ist bereits fertig und die Zukunft kann kommen!


Beim Stöbern im Netz bin ich auf die tolle Aktion "Auf den Nadeln" von Maschenfein.Berlin gestoßen, bei der ich mit diesem Post sehr gerne teilnehmen möchte.
Sie sammelt dort die Beiträge verschiedenster Blogger über ihre Strickprojekte für den aktuellen Monat. Klickt doch mal vorbei und lasst euch auch bei den anderen Teilnehmern inspirieren.

Ich jedenfalls hoffe, dass ich im März an beiden Stücken ordentlich vorankomme und vielleicht im April schon ein neues Projekt zeigen kann.
Auf die Nadeln - fertig - los!

2 Kommentare:

  1. Räufeln ist besser als eine Schrankleiche zu produzieren. Ich mache das andauernd. Mein Mann bringt dann immer den Spruch "Einmal Wolle kaufen und mehrmals Spaß haben!"
    Ich bin sicher, dass neue Teil wird dir gefallen!
    LG Monika

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  2. Danke, den Spruch muss ich mir merken! :D
    Liebe Grüße, Julia

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